«Macht einfach glücklich», beschrieb die NZZ einmal ihren Gemütszustand nach dem Hören von Henry. Mit ihrem mittlerweile dritten Album, treffenderweise «Henry III» betitelt, ist das Quartett um Nicole Johänntgen im Rahmen der Release-Tour in der ESSE zu Gast. Auch auf dem neuen Album ist die Inspiration des New-Orleans-Jazz präsent, die Musik bleibt funky und ist erfrischend, einfach und ehrlich gespielt, groovt und rumpelt.

Die Saxophonistin Nicole Johänntgen stammt aus dem Saarland und lebt seit 13 Jahren in Zürich, wo sie das Atelier-Stipendium der Stadt gewann und 2016 ein halbes Jahr in New York verbrachte. Dort startete sie das «Henry»-Projekt als Hommage an ihren Vater Heinrich, der sie zu ihren Schulzeiten frühmorgens mit der Posaune zu wecken pflegte.

Nun geht Henry also in die nächste Runde. Feierlich und fröhlich im gellenden Bläser-Sound, klingt das akustische Quartett wie eine mitreissende Marching Band. Die Grooves werden dabei befeuert durch rasselnde Second Lines und federnden Funk. Die schmale Besetzung (Saxofon, Posaune, Sousaphon und Schlagzeug) aber hält den Sound transparent und die Musiker flexibel. 

Doch wer genau hinhört, entdeckt auch die tiefsinnige, herzzerreissende Seite von Henry. Und dann geht es in der Achterbahnfahrt weiter – stets im Taumel zwischen Melancholie und Lebensfreude.

Nicole Johänntgen (s), Lukas Wyss (tb), Steven Glenn (ssph), Clemens Kuratle (dr) 

https://www.nicolejohaenntgen.com