Das kleine, feine Jazzlokal im trendigen Kulturort Zeughaus Winterthur
Der Pianist Thelonious Monk (10. Oktober 1917 – 17. Februar 1982) war einer der grossen Querdenker des Jazz, der in seiner Schaffenszeit das Genre konstant weiterentwickelte. In den 40er-Jahren schufen Monk und seine Kollegen Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Kenny Clarke in ausufernden Jam-Sessions den Bebop. Als in den folgenden Jahren Bepop zum Post-Bop wurde, arbeitete auch Monk seine innovative, sehr perkussive Spieltechnik weiter in Richtung Avantgarde aus – und fing an zu komponieren.
Lediglich 71 Kompositionen schuf Monk von Anfang seiner Karriere bis zu seinem Rückzug Mitte der 1970er Jahre. Im Vergleich zu anderen Jazzlegenden wie Duke Ellington, der über 2000 Werke komponierte, ein recht schmales Œuvre. Dennoch gelang es ihm, innerhalb seines nur schmalen Schaffens, eine beinahe eigenständige musikalische Sprache zu entwickeln, die bis heute als eine, auf dem Bebop basierende individuelle Ästhetik wahrgenommen wird.
Monks klangliche Vorstellungen reichten dabei von harmonisch-komplexen Themen, fernab populärer Jazzstandards bis hin zur totalen musikalischen Verweigerung einzelner, nur aus einem Ton entwickelter Stücke. Seine Kompositionen „Round Midnight“, „Blue Monk“ und „Ruby, My Dear“ zählen zu den Klassikern des Jazz und werden bis heute auch weit über die Genregrenzen rezipiert.
In der vierten Folge der Reihe «Don’t Forget The Poets» nimmt sich der Winterthurer Kontrabassist Andreas Zitz mit seinen Gästen Helen Iten (voc), Dario Bianchin (g) und Pius Baschnagel (dr) der Musik Monks an. Dies verspricht einen äusserst interessanten Abend, erleben wir doch Monks Kompositionen aus einer anderen Sichtweise. Für einmal steht nicht das Piano im Zentrum seiner Musik, sondern Stimme, Gitarre und Worte – gesungen und getextet von der bezaubernden Helen Iten.
Helen Iten (voc), Dario Bianchin (g), Andreas Zitz (db), Pius Baschnagel (dr)
http://heleniten.ch
https://andreaszitz.ch
https://www.piusbaschnagel.com