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Don’t Forget The Poets #21 – «Frank Sinatra – The Voice»

Jazz
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  Freitag, 21. April 2023 20:15

Der Sänger und Pianist Raphael Jost zählt spätestens seit seiner Auszeichnung am Europäischen Nachwuchs-Jazzpreis 2012 zu den grössten jungen Talenten der Schweizer Jazz-Szene. Unverkennbar ist seine kraftvolle und dennoch wandlungsfähige Stimme.

Seit seinem Debüt-Album «Don't Blame Me» steht fest: Jost ist nicht nur ein vielversprechender Sänger und Pianist, sondern auch ein ausgesprochen talentierter Songwriter und Arrangeur, der sich sowohl im Jazz als auch im Pop zu Hause fühlt. Unter den vorwiegend eigenen Songs fehlen mitreissende Swing-Tunes und melancholische Jazz-Balladen ebenso wenig, wie eingängige Pop-Songs und coole Hip-Hop Beats; das Ganze jeweils mit einer massiven Horn-Section und viel Groove.

In Folge 21 der Reihe «Don’t Forget The Poets» steht nun Raphael Josts Gesang im Mittelpunkt. Begleitet von Christian Rösli am Piano, Andreas Zitz am Kontrabass und Andreas Wettstein am Schlagzeug, konzentriert er sich auf Titel von ‘Ol Blue Eyes’-Frank Sinatra, welchem es im Laufe seiner 60-jährigen Karriere gelang, seinen unverkennbaren Stil zu bewahren und trotz gegenläufiger Trends immer an der Spitze des kommerziellen Erfolgs zu bleiben.

Raphael Jost (voc), Christian Rösli (p), Andreas Zitz (db), Andreas Wettstein (dr)

https://www.dont-forget-the-poets.ch
https://www.raphaeljost.ch


Interessant zu wissen:

Raphael Jost

Raphael Jost (geb. am 5. April 1988) ist ein Schweizer Musiker (Gesang, Klavier), der im Jazz- und Pop-Bereich aktiv ist.

Jost wuchs in Basadingen im Kanton Thurgau auf und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspielen. Sein Interesse am Gesang wurde im Alter von 18 Jahren durch Jamie Cullum geweckt. Sein Musikstudium im Fach Jazz-Piano absolvierte er an der Zürcher Hochschule der Künste, wo er u. a. bei Andy Harder, Chris Wiesendanger und im Nebenfach Jazzgesang bei Marion Denzler studierte. Seinen Master-Abschluss in Musikpädagogik/Performance machte er 2013.

Im Frühling 2014 veröffentlichte Jost sein Debütalbum «Don't Blame Me», welches er grösstenteils mit seiner achtköpfigen Formation «Raphael Jost & lots of horns» eingespielt hat. 2015 legte er ein Album mit seinem «Standards Trio» vor. Er trat u. a. am Montreux Jazz Festival (2011), am Cheltenham Jazz Festival, am International Jaffa Jazz Festival Tel Aviv, am Schaffhauser Jazz-Festival und am Blue Balls Festival Luzern oder an den Winterthurer Musikfestwochen auf.
Im Oktober 2018 veröffentlichte Jost auf dem Label Enja Records das Album «Moosedays». Eingespielt mit seiner Band «Raphael Jost & lots of horns» in einem Tonstudio bei Göteborg enthält das Werk 12 Songs, 10 davon sind Eigenkompositionen.

Beim Europäischen Nachwuchs-Jazzpreis im Rahmen der Jazzwoche Burghausen 2012 wurde Jost mit dem Solistenpreis ausgezeichnet. Für den Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank 2013 wurde er nominiert. 2015 wurde er mit seiner Band «Raphael Jost & lots of horns» mit dem Swiss Jazz Award ausgezeichnet.

 

Frank Sinatra – his way

Frank Sinatra war ein Mann, auf den alle denkbaren Superlative der populären Musik Anwendung fanden. Im Laufe seiner 60-jährigen Karriere gelang es ihm, einen unverkennbaren Stil zu bewahren und trotz gegenläufiger Trends immer an der Spitze des kommerziellen Erfolgs zu bleiben.

So wurde er zu einem der wichtigsten Charaktere im amerikanischen und internationalen Musikgeschäft. Mit über 1’800 Songaufnahmen, 60 Filmrollen, neun Grammys und einem Oscar sprengte er alle Rekorde der Unterhaltungsbranche. Von 1955 bis 1995 war ein Sinatra-Song wöchentlich in den Billboard Charts vertreten.

Das Vorbild aller Entertainer wurde als Sohn eines Feuerwehrmanns am 12. Dezember 1915 unter dem Namen Francis Albert Sinatra in Hoboken, New Jersey geboren. 1933 wohnte er einem Konzert seines Idols Bing Crosby bei und war derart hingerissen, dass er beschloss, Sänger zu werden. Sein Vater war jedoch dagegen und mahnte "Singing is for sissies!"

Noch vor dem Abschlussjahr verliess der junge Frank aber die High School, um eine Karriere als Musiker zu beginnen. Zunächst finanzierte er sich als Kopierer bei einer lokalen Zeitung. Im Herbst 1935 gründete er die Gesangsgruppe «The Hoboken Four», die gelegentlich auch im Radio auftrat. Sinatra hatte derzeit auch einen Job als singender Kellner im "Rustic Cabin" in Englewood, New Jersey.

Im Frühjahr 1939 entdeckte ihn Trompeter Harry James im Radio, nachdem er gerade Benny Goodman verlassen hatte, um seine eigene Big Band zu gründen. Gemeinsam mit James machte Sinatra seine erste Plattenaufnahme am 13. Juli 1939. Über 180 weitere Aufnahmen sollten in den nächsten 50 Jahren folgen.

Im selben Jahr heiratete er seine High School-Liebe Nancy Barbato. Aus der Ehe stammen die drei Kinder Nancy, Frank Jr. und Tina. Sinatra wechselte in dieser Zeit zu dem erfolgreicheren Bandleader Tommy Dorsey. Die Zusammenarbeit bescherte dem amerikanischen Publikum in den nächsten zweieinhalb Jahren 16 Top Ten Hits, darunter auch «I'll Never Smile Again», der später in die Grammy Hall Of Fame aufgenommen wurde. In jener Zeit spielten Dorsey und Sinatra in vielen Radioshows, Sinatra trat mit der Band in seinen ersten Filmen "Las Vegas Nights" und "Ship Ahoy" auf.

Im Frühjahr 1942 sah sich Sinatra bereit, eine Solokarriere in Angriff zu nehmen und nahm eine Vier-Song-Session alleine auf, darunter der Cole Porter-Klassiker «Night And Day». Hier begann die für Sinatra typische noch über 50 Jahre dauernde Karriere, denn an dieser Stelle nahm er seinen Thron als grösster Interpret der amerikanischen Klassiker (Irving Berlin, George Gershwin, Richard Rogers und Cole Porter) ein.

Seine Auftritte im Paramount Theater in New York bescherten ihm den Status als erstes amerikanisches Teenager-Idol, als Bobby-Sox-tragende High School-Mädels heulend und kreischend den Saal unsicher machten. Während dieser Phase erhielt er von seinen Fans den liebevollen Spitznamen 'The Voice'.

Eine beispiellose Solokarriere sollte folgen. Sinatra drückte einigen amerikanischen Klassikern seinen unverkennbaren Stempel auf. Jeder Song, den er interpretierte, wurde in Zukunft zum Evergreen. Darunter finden sich die Hymne an den Big Apple «New York, New York», «Strangers In The Night», «White Christmas», «Moon River», «Love And Marriage» und der legendäre Dauerbrenner «My Way».

Sinatra war während dieser Periode fester Bestandteil des amerikanischen Radios und seine Silhouette lächelte und sang den romantischen Amerikaner von der Leinwand her an. Sinatras smarte blaue Augen glänzten auf den Technicolor-Plakaten und wurden zu seinem Markenzeichen. "Ol' Blue Eyes" sollte sein Spitzname werden. 1945 wurde das Musical "Anchors Aweigh" ("Urlaub in Hollywood") mit Gene Kelly zum erfolgreichsten Film des Jahres, nicht zuletzt wegen Sinatras swingenden Popsongs.

Sinatra personifizierte mit seiner Gesangskunst die Swing-Ära der Nachkriegszeit. Anfang der 50er Jahre überschatteten jedoch gesundheitliche und private Probleme erstmals seine Laufbahn. Wegen einer Affäre mit Ava Gardner liess sich Sinatra 1951 von seiner langjährigen Frau Nancy scheiden, um mit der Filmdiva vor den Traualtar zu treten. Im folgenden Jahr erkrankte er schwer an den Stimmbändern und seine Plattenproduktionen lagen zunächst auf Eis. Zu allem Überfluss feuerte ihn seine Agentur MCA.

Zwar beschrieben Sinatras Biografen die 50er Jahre oft als Tiefpunkt seiner Gesangskarriere, jedoch verkaufte er nun so viel Platten wie nie zuvor. 1955 meldete er sich mit dem melancholischen Meisterwerk «In The Wee Small Hours» zurück, das Album «Songs For Swinging Lovers» dominierte im Folgejahr 66 Wochen die Charts, obwohl der Rock'n'Roll in Gestalt von Elvis Presley in Amerika den Ton angab. Auch später, Mitte der 60er-Jahre, als die Beatles über den grossen Teich drängten, waren Sinatras Songs in den Charts vertreten.

Sinatra gab nie auf und kämpfte. 1953 ging er bei Columbia Pictures hausieren und erreichte, dass Fred Zinnemann ihn für seinen Film "From Here To Eternity" ("Verdammt in alle Ewigkeit") anheuerte. Für die Rolle des GI Angelo Maggio zahlte ihm die Filmgesellschaft schlappe 8’000 Dollar - ein Taschengeld im Vergleich zu den 150.000 Dollar pro Film, die er davor erhielt. Der Sinatra-Way zahlte sich aus: Oscar für die beste Nebenrolle.

Die unerwartete Auszeichnung öffnete ihm die Türen zu anspruchsvolleren Produktionen in Hollywood, und er wurde fortan nicht nur wegen seiner Stimme engagiert. Er schreckte danach auch vor schwierigen Rollen wie "The Man With The Golden Arm" ("Der Mann mit dem goldenen Arm") nicht zurück, einer Geschichte über einen Heroinsüchtigen. Gleichzeitig drehte er aber auch weiter Komödien und Musicals. Kollegen und Kritiker attestierten ihm gleichermassen ein herausragendes schauspielerisches Talent.

In den 60er Jahren kam Sinatras Talent als Geschäftsmann verstärkt zum Vorschein. Er gründete sein eigenes Label "Reprise Records" und toppte die Charts mit Alben wie «Nice And Easy» und «Strangers In The Night». Er begann sein Geld in Immobilienfirmen, Casinos, Rennbahnen und Industriebetriebe zu investieren. Nebenbei gingen die unvergesslichen Las Vegas-Performances mit seinen Kumpanen Dean Martin, Sammy Davis Jr., Peter Lawford und Joey Bishop in die amerikanische Entertainment-Geschichte ein.

Die Filmkomödien wie "Ocean Eleven" ("Frankie und seine Spiessgesellen") oder "Robin And The Seven Hoods" ("Sieben gegen Chicago") mit seinen 'Rat Pack'-Gefährten wurden Frank auch ein zweifelhafter Ruf zuteil, als er mit den Präsidentenfamilie Kennedy anbandelte. Damals unterstützte er JFKs Wahlkampf mit dem Titelsong «High Hopes». Gerüchte kursierten, dass es Sinatra gewesen sein soll, der Kennedy seiner Mätresse vorstellte, dieselbe Frau, die auch Tisch und Bett mit Mafiaboss Sam Giancana teilte. Die Gerüchte wurden nie bestätigt, jedoch haftete den Geschäften Sinatras immer ein anrüchiger Beigeschmack an.

Der freigiebige Geist Sinatras war jedoch weniger oft Thema in der Presse. Er spendete Millionen an Hilfsorganisationen und oft schickte er anonym Geld an Bedürftige, von deren Misere er in den Medien gehört hatte. Er war es auch, der in der McCarthy-Zeit gegen die Schwarzen Listen Hollywoods kämpfte und verbannte Filmschaffende auf seine Lohnliste nahm. Er war auch ein offener Gegner des Rassismus und verhalf farbigen Talenten wie Sammy Davis Jr. erst zum Erfolg.

Die privaten Affären waren aber immer für Schlagzeilen gut. Nach seiner Scheidung von Ava Gardner 1957 stand Sinatra am Rande eines Selbstmords. Kritiker behaupteten, dass seine Songs zu dieser Periode mit mehr Emotionen getränkt waren als je zuvor. Im Jahre 1966 kam es zur skandalösen Heirat mit Mia Farrow. Sinatra war damals 50, seine Frau unschuldige 20. Freund Dean Martin kommentierte spöttisch: "In meiner Hausbar steht Scotch, der älter ist als Mia Farrow!".

Die Ehe hielt nur zwei Jahre, die Freundschaft mit Mia blieb aber bestehen. Als beispielsweise Mitte der 90er Jahre bekannt wurde, das Woody Allen eine Affäre mit Farrows Adoptivtochter hatte, war es Sinatra, der eine Belohnung für denjenigen aussprach, der Allen die Beine brechen würde. 1976 ankerte Sinatra dann endgültig im Hafen der Ehe mit Barbara Marx, die ehemalige Frau von Komiker Zeppo Marx (einer der Marx-Brothers).

Sinatra wurde auch künftig nachgesagt, er besässe die Konstruktionspläne für den amerikanischen Popsong. Jedoch tat er sich sichtlich schwerer, gegen die jugendlichen Rockbands zu bestehen. 1969 komponierte ihm Paul Anka den erwähnten Gassenhauer «My Way»: Der Song wurde sein Markenzeichen, und er spielte es am Ende eines jeden Konzerts.

Im Frühjahr 1971 kam die unerwartete Meldung, Sinatra wolle sich in den Ruhestand zurückziehen. Um so überraschender wurde dieser Ruhestand 1973 mit dem Album «Ol' Blue Eyes Is Back» vorzeitig wieder aufgehoben. Es wurde jedoch sichtlich ruhiger um den alternden Entertainer, er konzentrierte sich vornehmlich auf seine Liveauftritte in den grossen Las Vegas-Shows.
1977 gelang sein letzter grosser Hit «New York, New York», Titelsong zum gleichnamigen Film. In den 90er Jahren nahm der swingende Rentner noch die Platte «Duets» auf, eine Sammlung alter Klassiker, die er im Duett mit anderen populären Musikern einspielte, darunter auch Bono von «U2». Für den Nachfolger «Duets II» gewann er 1995 seinen letzten Grammy. 1995 zog er sich 80-jährig endgültig aus dem Showbusiness zurück. Drei Jahre später am 14. Mai 1998 starb Frank Sinatra an einem Herzanfall.

Zum zehnten Todestag des Entertainers 2008 kamen eine Reihe Veröffentlichungen auf den Markt. Als CD erschien im Mai die Best Of-Zusammenstellung «Nothing But The Best», eine Auswahl von 22 Titeln samt zwei Besonderheiten: Sämtliche Titel sind digital remastered, und mit dem Song «Body And Soul» ist auch ein gänzlich neuer Track zu hören. Hierfür wurde die Stimme des Sängers aus einer älteren Aufnahme herausgefiltert und mit einer komplett neuen Orchester-Einspielung unterlegt.

Trotz aller schmutzigen Wäsche, die in den Medien gewaschen wurde, bleibt Frankieboys Karriere aussergewöhnlich und gilt als exemplarisch für die Verwirklichung des "Amerikanischen Traums" im Showbusiness. Eines bleibt letztlich festzustellen: Sinatra ist und bleibt einer der kleinsten gemeinsamen Nenner, auf den sich Musikfans rund um den Globus einigen können.

 

Verfügbare Plätze
1
Anzahl Plätze
50
Bar mit Drinks und Snacks geöffnet ab:
17:00
Variable Gagenbeteiligung, empfohlen Fr.
30.–

 

Alle Daten


  • Freitag, 21. April 2023 20:15

 

Teilnehmer-Liste

ulla beat rohr (5)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Christinger (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
René Jost (1)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Danielle und Hans (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Willi Hofstetter (1)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Martin Maurhofer (4)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Jürg Weber (3)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (1)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Jochen Kauffmann (3)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (3)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Markus Vetter (1)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Silvia + René Walcher (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Dahinden (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Rainer Gross (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Peter Kalberer (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Benno Häfliger (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Anonym (3)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15
Markus Widmer (2)
Freitag, 21. April 2023 - 20:15

Monats-Übersicht

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Datum : Montag, 1. April 2024
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Datum : Donnerstag, 25. April 2024
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Datum : Samstag, 27. April 2024
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