Das kleine, feine Jazzlokal im trendigen Kulturort Zeughaus Winterthur
Was geht ein klassisch ausgebildeter Cellist mit seiner Liebe zu Blues und Rock’n’Roll um? Er lebt sie aus und spielt sie einfach. Zur Verstärkung holt er sich ein weiteres Cello sowie einen Kontrabass und baut aus Gitarrengriffen einen dreistimmigen Streichersatz. Oder aber das Cello wird gleich wie eine Gitarre gespielt. Und damit die Sache so richtig rockt, kommt auch noch eine Menge Perkussion dazu.
Die klassische Herkunft muss dabei gar nicht erst geleugnet werden, denn immer wieder machen «CelloFon» in ihrem kurzweiligen Programm Stippvisiten bei den unterschiedlichsten Stilarten: Da gibt es Reminiszenzen an die Renaissance, etwas Wiener-Klassik, dann ein erdiges Folkrock-Stück, wie es Neil Young spielt und singt, anschliessend ein bisschen Kabarett und gleich auch eine Prise Jazz – der ja ohnehin mit dem Blues verwandt ist – bevor dann wieder ein Stück aus der Singer-/ Songwriter-Tradition an der Reihe ist. Selbst Beethoven himself schaut kurz mal um die Ecke, runzelt ein wenig die Stirn und lässt sich dann aber doch von der Begeisterung für Rock’n’Roll anstecken: «Roll over Beethoven and tell Tschaikowski the news!»
Wenn auch viele Stücke im Repertoire von «CelloFon» – die Eigenkompositionen ausgenommen – keine eigentlichen News mehr, sondern auf- und bearbeitete Klassiker sind, so bereiten sie gerade dennoch nicht nur dem Quartett sichtlich Vergnügen, sondern machen vor allem dem Publikum grossen Spass.
Wilfried Hesse (Cello, Gesang), Sabine von Werra (Cello), Geri Zumbrunn (Kontrabass), Niklaus Kunz (Schlagzeug, Perkussion)