ESSE Musicbar

Das kleine, feine Jazzlokal im trendigen Kulturort Zeughaus Winterthur

Paolo Fresu & Daniele Di Bonaventura

Spezial-Anlass mit Eintritt
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  Montag, 4. Mai 2015 20:15

ESSE Geburtstags-Woche: Spezialkonzert mit Eintritt 50.–/45.–

Paolo Fresu & Daniele di Bonaventura – «In Maggiore»

«In Maggiore», in Dur, das ist doch eine Ansage. Und so heisst sie auch gleich, die neue Platte dieses beeindruckenden Duos. Mehr brauchen Paolo Fresu, der aus Sardinien stammende Trompeter und sein festlanditalienischer Landsmann Daniele di Bonaventura am Bandoneon auch nicht, um eine ganze Gefühlswelt zu umrunden. In di Bonaventuras Händen verwandelt sich das Bandoneon in einen Klanggenerator mit enormem Tonumfang und vielfältigen Sounds: Mal tritt er auf als Orgel und dann wieder als Flöte, Rhythmusgerät, Windmaschine. Fresu hält mit seinem vertraut weichen Trompetenton dagegen und intoniert seine Kantilenen so zurückgenommen, ökonomisch und mitreissend, dass sie Steine erweichen. Freude und Schmerz, Trotz und Trauer und der verschmitzte Humor, in dem sich die Fähigkeit spiegelt, in jeder noch so misslichen Lage den Silberstreifen zu sehen. Mehr braucht es nicht.

Die beiden bedienen sich einer Poesie leiserer Klänge und kleinerer Gesten, die in einer oftmals lärmigen und informationsübersättigten Zeit umso mehr Kraft entfaltet. Sie fokussieren auf die Klangfarben, die vom Atem, der durch die Ventile von Fresus Hörnern fliesst, und die Vibrationen der Metallzungen von di Bonaventuras Bandoneón erzeugt werden.

Das musikalische Spektrum des Duos ist beeindruckend breitgefächert: Mal leihen sie sich einen lateinamerikanischen Song-Klassiker von Chico Buarque oder auch von Victor Jara, mal spielen sie Eigenkompositionen und mal ein Stück aus Puccinis "La Bohème". Wie ein Blatt, von einem leichten Wind getragen, weht diese Musik hier von einem Thema zum anderen, berührt die Melodien jeweils ganz sacht und weht dann wieder weiter. Der Hörer wird mitgetragen.

Daniele di Bonaventura hat grosse Teile seines kreativen Lebens damit zugebracht, Aspekte des Jazz und der traditionellen Musik Südamerikas zusammenzubringen, und Fresu ist eine der herausragenden lyrischen Stimmen unter den zeitgenössischen Improvisatoren. Wenn Fresu seine Trompete mit Dämpfer spielt, bringt er bewusst Miles Davis in Erinnerung; in diesen Momenten wird di Bonaventuras Bandoneón zu einem Kammerorchester, das den Solisten stützt. Die Beziehung zwischen den beiden Instrumenten ändert sich ständig im Lauf dieses attraktiven Programms.

Selten hat so Filigranes so viel Kraft. Und selten ist es so egal wie hier, ob man eine Musik Jazz oder weltenumspannenden Folk oder Kammermusik nennt. Zwei auf einer großen, sonst leeren Bühne mit ganz viel Raum um sich – mit Tönen, die jedes stilistische Korsett abwerfen und keine ästhetische Enge kennen. Töne für den ganz weiten Horizont.

Paolo Fresu (Trompete, Flügelhorn)
Daniele di Bonaventura (Bandoneon)

http://www.paolofresu.it
http://www.danieledibonaventura.com

 

 

 

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  • Montag, 4. Mai 2015 20:15

 

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